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Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Regionalisierung missionsorientierter Innovationspolitik

In der europäischen Innovationspolitik setzt sich zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen zunehmend eine Missionsorientierung durch, mit der die Zielrichtung von Innovationsförderung vorgegeben wird. Zu den gegenwärtigen Missionen gehören beispielsweise „100 klimaneutrale und Smart Cities bis 2030“. Auch das Bundesforschungsministerium hat diesen Ansatz bereits aufgegriffen und sechs Missionen in seiner „Zukunftsstrategie Forschung und Innovation“ formuliert. Die Implikationen können weitreichend sein, da das Förderinstrumentarium, von dem auch die regionale Ebene profitiert, auf die Erreichung der Missionen ausgerichtet ist. Noch ist es allerdings unklar, wie die top-down auf nationaler bzw. supranationaler Ebene definierten Missionen mit regionalen Besonderheiten vereinbar sind und in den Städten und Regionen verankert werden können. Einer starken Beteiligung der Zivilgesellschaft wird dabei eine hohe Bedeutung beigemessen. Durch eine solche Koproduktion fließt Alltagswissen in die Innovationspolitiken ein, wodurch – so die Hoffnung – ihre Umsetzung auf eine größere Akzeptanz stößt. Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Vortrag die Rolle von Zivilgesellschaft durch die Analyse von Beteiligungsformaten in zwei innovationspolitischen Programmen im Ruhrgebiet. Ein Ergebnis ist, dass vor Ort beteiligte zivilgesellschaftliche Akteure eine korrigierende Funktion ausüben, lokales Wissen beisteuern und die Reflexivität der Politiken erhöhen. Allerdings muss, so das Plädoyer, Beteiligung über Nischen-Formate wie Living Labs oder Reallabore hinausgehen, um weite Teile der Bevölkerung einzubeziehen.